Argentinien

Argentinien und seine unterschiedlichen Landschaftsbilder

Argentinien ist nicht nur das zweitgrößte Land Südamerikas, sondern auch wahrscheinlich einer der vielfältigsten und interessantesten Staaten der Erde.

Argentinien verfügt über großartige Landschaften, wobei ein schmaler Gürtel im Norden noch in das randtropische Gebiet reicht und sich im äußersten Süden subantarktische Züge bemerkbar machen. Der größte Teil des Landes jedoch befindet sich in der warm gemäßigten Zone. Die Pampa, das weite Hinterland von Buenos Aires, gilt eigentlich als das wahre Argentinien schlechthin. Jedenfalls in den Augen von Europäern. Aber sie ist nur eine von vielen, wenn auch die wirtschaftlich wohl bedeutendste, Großlandschaft mit enormer Weite. Hier lebten früher die Gauchos, deren Hirtenromantik noch heute in Argentinien folkloristisch beibehalten wird. Nach der europäischen Masseneinwanderung und damit vorhandenem Auslandskapital begann die Züchtung wertvoller Schaf- und Rinderrassen.

Die älteren Städte in Argentinien zeigen in ihrer Anlage das typische Schachbrettmuster mit einem baumumsäumten Platz, wo sich Kirchen und Verwaltungsgebäude angesiedelt haben. Die ländlichen Siedlungen, in Argentinien Pueblos genannt, bestehen auch heute noch überwiegend aus sehr einfachen Behausungen, die aus luftgetrockneten Ziegeln errichtet werden. Ihr Erscheinungsbild ist somit ganz anders als man es von den mitteleuropäischen Dörfern kennt. Die weitaus meisten großen Städte Argentiniens liegen in der Pampa oder an ihren Rändern. Hier führt auch das am besten ausgebaute Eisenbahnnetz entlang. Neben der argentinischen Pampa treten alle anderen Großlandschaften an Bedeutung in den Hintergrund.

Am Parana, dem größten Strom in Argentinien, sowie in seiner Nachbarschaft sind seit dem Ausgang des neunzehnten Jahrhunderts schweizerische, deutsche sowie osteuropäische Siedlungen entstanden, die Baumwolle, Reis und Weizen neben der obligatorischen Schafzucht anbauten. Im Nordwesten gehört zu Argentinien ein Teil des aus alten Gesteinen aufgebauten Puna. Die sogenannte Puna Argentina ist ein erschlossenes, von Sträuchern und Pflanzen dürftig bewachsenes Hochland. Hier hat der argentinische Bergbau Tradition. Der wichtigste Ballungsraum Argentiniens stellt Buenos Aires und seine Umgebung dar. Im Stadtkern findet man noch heute einzelne gut erhaltene Gebäude aus der Kolonialzeit. In der Innenstadt befinden sich luxuriöse Geschäftsviertel und es gibt zahlreiche Villenvororte. Die Verteilung der Bevölkerung in Argentinien ist außerordentlich ungleichmäßig, denn weite Binnengebiete und der Süden sind nur spärlich besiedelt.

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