Das Wanderreiten erfreut sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit, vereint es doch viele verschiedene Komponenten auf angenehme Weise miteinander.
Pferdenarren macht das tägliche Beisammensein mit den Vierbeinern viel Freude, die zwanglose Unterbringung in Zelten oder auf Bauernhöfen sowie das Erkunden unbekannter Landstriche zählen zu den weiteren Vorzügen des Wanderreitens. Sämtliches Gepäck, das für den Zeitraum benötigt wird, kann in Satteltaschen transportiert werden. Voraussetzung für das Gelingen einer solchen Tour ist jedoch, dass die Pferde gut ausgebildet und verkehrssicher sind sowie über ein ausgeglichenes Wesen verfügen. Die meisten Pferderassen eignen sich zum Wanderreiten, besonders empfehlenswert sind aber die so genannten Robustpferde wie Isländer, Haflinger, auch Araber und Warmblüter werden vielfach eingesetzt. Wanderreiten ist vor allem bei schönem Sommerwetter ein Vergnügen, das seinesgleichen sucht.
Außer der intensiven Beschäftigung mit den Pferden wird auch der Teamgeist gefördert, denn die Teilnehmer müssen als Gruppe funktionieren und anstehende Arbeiten gemeinsam erledigen sowie sich ergebende Probleme im Team lösen. Insofern hat das Wanderreiten auch einen pädagogischen Anspruch und dient vor allem bei jüngeren Teilnehmern zur Förderung der Persönlichkeitsbildung. Mehrtägige Touren müssen entsprechend vorbereitet werden. Die teilnehmenden Wanderreiter sollten über eine angemessene Kondition verfügen, da das Reiten über einen relativ langen Zeitraum anstrengend sein kann.
Über die Wanderroute muss schon im Vorfeld Klarheit herrschen, entsprechende Karten dienen der Orientierung. Mitzuführen sind neben der Erste Hilfe Ausrüstung für Mensch und Tier Zelte und Kochgeräte, Wetterschutzbekleidung und Kleidung zum Wechseln und anderes. Falls nicht in Zelten übernachtet werden soll, müssen im Vorfeld Unterkünfte organisiert werden, den Pferden muss genügend Futter und Wasser zur Verfügung stehen. In den meisten Fällen werden Wanderritte von ungefähr einer Woche Dauer durchgeführt, manchmal auch nur über das Wochenende.
Empfehlenswert ist die Teilnahme an Gruppenritten, denn Alleinreitende müssen mit anstehenden Problemen selbst fertig werden und sind daher im Nachteil. Im Durchschnitt wird pro Tag ungefähr sieben Stunden geritten, hauptsächlich in der Gangart Schritt. Beim Wanderreiten handelt es sich um eine Form des Erlebnisurlaubs, die sportliche Komponente steht deshalb weniger im Vordergrund. Wichtigstes Anliegen ist, gemeinsam mit den Pferden in schöner Natur die Zeit auf angenehme Weise zu verbringen.